Geschichtliches

Alte Postkarte um 1900

Homberg an der Ohm fand erstmalig im Jahr 1065 als „Hohunburch“ urkundliche Erwähnung.

Aus einer Schenkungsurkunde an das Kloster Hersfeld aus dem Jahr 1146 erfahren wir, dass König Konrad III die Hälfte seines Besitzes in Homberg verschenkte.

 

Von dieser Schenkung war der „Berg“ allerdings - wahrscheinlich zur militärischen Sicherung des Territoriums – ausgenommen worden.

 

Zwischen 1190 und 1217 ließen die Landgrafen von Thüringen als Landesherren von Hessen die Stadt auf dem Berge neu anlegen. Ob die Landgrafen allerdings eine vorhandene königliche Burg übernehmen konnten oder ob sie diese Anlage erst errichteten, bleibt offen.

 

Die ältesten erhalten gebliebenen Bauteile auf dem Burggelände sind sicherlich der Gewölbekeller unter dem Südflügel des Hauptgebäudes und die dem heiligen Georg geweihte Burgkapelle (heute Schlossscheune) als wichtiges Gebäude der Burg-/Schlossanlage – beide gehen noch in das 13. Jahrhundert zurück.

Die Burg war über Jahrhunderte Herrschafts- und Amtsmittelpunkt und gleichzeitig Wohnstätte des landgräflichen Stellvertreters. Um das Jahr 1509 ließ Wilhelm II. Landgraf zu Hessen die Anlage zum herrschaftlichen Schloss ausbauen.

 

Dieser im Salbuch von 1587 beschriebene Schlosskomplex, bestehend aus Schlossgebäude (Nord- und Südflügel), Beinhaus, Marstall, Zehntscheuer, Kapelle und Bergfried wird um das Jahr 1591 von dem Maler Wilhelm Dilich in einer Federzeichnung im Bild festgehalten.

 

Gegen Ende des 30-jährigen Krieges, im Juli 1646, wurde die Anlage teilweise zerstört, der Bergfried gesprengt (!) und die Brustwehren auf den Schlossmauern niedergeworfen. Mit dieser Schleifung der Burgbefestigung wurde die bis dahin als militärische Festung erscheinende Anlage zugunsten eines Schlosses aufgegeben, denn die Befestigung wurde wahrscheinlich nicht wiederhergestellt. Lediglich die stark beschädigten Bauteile der Schlossgebäude wurden wieder hergerichtet.

Federzeichnung von Wilhelm Dilich (1591)

Kupferstich von Wilhelm Dilich (1605)

Kupferstich von Kieser/Meißner (1623)

Kupferzeichnung von

A.J. Baron Spittal de Krechting (1790)


 

Noch einmal erfolgte im 19. Jahrhundert ein durchgreifender Umbau der vorhandenen Schlossgebäude. Marstall und Zehntscheuer wurden im gleichen Jahrhundert jedoch niedergelegt.

Im Jahr 1911 wurde das Schloss vom Großherzogtum Hessen in private Hände verkauft. Die späteren Nachfolger, als „Wagner Erben“ bezeichnet, verkauften das Schloss mit dem gesamten Schlossbergareal und dazugehörigem großem Waldbesitz Ende des Jahres 2011 nach über 100-jährigem Besitz.

 

Der Käufer strebte jedoch keine Verwendung des Schlosses und Schlossareals an und bot daher der Stadt Homberg an der Ohm den gesamten Schlossberg (ca. 40.000 qm) mit dazugehörigem Schloss zum Preis von 159.000 Euro an. Das Angebot lief bis zum 31. März 2012. In dieser Zeit mussten die städtischen Gremien zu einer Entscheidung für oder gegen den Ankauf des Homberger Schlosses finden.